Studienauftrag Neubau Werkhof, Feuerwehr und Technische Betriebe, Brittnau, Schweiz

Der Studienauftrag mit Präqualifikation    (6 Teilnehmer) der Gemeinde Brittnau für den neuen Werkhof in Brittnau konnte von VOSS Architects in Zusammenarbeit mit ZPF Structure, Waldhauser Hermann und Rapp Infra entwickelt werden.

Das Grundstück für den Neubau des Werkhofes befindet sich am Rande des Dorfes Brittnau. Es ist von der Landstrasse zurückgesetzt. An der Ostseite wird das Grundstück durch die Autobahn A2, im Süden durch ein Wohngebiet und im Westen durch den Friedhof Brittnau begrenzt. Im Norden liegen Ablageflächen der Gemeinde.

Der neue Werkhof ist mittig auf dem Grundstück positioniert und nimmt in seiner kompakten Volumetrie und Ausrichtung die Formensprache ländlicher Nutzbauten auf. Über zwei Zu- bzw. Ausfahrten ist die Parzelle erschlossen. Durch die zentrale Platzierung auf dem Grundstück ist das Gebäude allseitig umfahrbar und zugänglich.

Unter einem gemeinsamen Dach gliedert sich das Gebäude entsprechend den zwei darunter untergebrachten Haupt- funktionen. Die Einstellhalle für die Feuerwehr befindet sich im Süden, die Einstellhalle für die Technischen Betriebe im Westen. Eine innere, in Ost-West Richtung verlaufende zentrale Er- schliessungsachse trennt und verbindet gleichzeitig die verschiedenen Organi- sationseinheiten. Die Erschliessungsachse verbindet auch die Garderoben im Nordosten mit allen Bereichen des Gebäudes und über die vertikale Erschliessung mit der Administration, dem Theorieraum und den Schulungsräumen sowie dem Aufenthaltsraum und dem Kommandoraum im Obergeschoss.

Die Garderoben sind direkt von den Parkplätzen im Osten her zugänglich und ermöglichen durch ihre Positionierung im Gebäude kurze Wege für den Feuerwehreinsatz. Die Lagerflächen für die Feuerwehr und der Raum für die Retablierung sind direkt von der Feuerwehr-Einstellhalle zugänglich. Vom Kommandoraum im Obergeschoss können die Einfahrt auf das Grundstück, der Aussenbereich der Feuerwehr sowie die Einstellhalle übersehen werden. Der gemeinsam genutzte Trocknungsraum ist zwischen den beiden Einstellhallen positioniert. Die Werkstatt ist an die Einstellhalle der Feuerwehr angegliedert, aber auch unabhängig von aussen für die Technischen Betriebe zugänglich. Die Technikräume sind zentral im Gebäude angeordnet und über einen separaten Eingang erschlossen.

Der Theorieraum ist direkt an die zentrale Erschliessungsachse angebunden, die sich im Obergeschoss als Foyer zu beiden Einstellhallen hin öffnet, Ausrichtung, Materialität und der Bezug zum First des Daches geben dem Raum seinen besonderen Charakter. Die Schulungs- räume sind gegenüber an der Ostfassade angeordnet.

Das Gebäude ist als standardisierter Holzbau mit variabler Holzverkleidung der Fassaden auf einer durchgehenden Betonbodenplatte konzipiert und in seiner Gestalt von den lokalen Landwirtschafts- und Gewerbebauten inspiriert. Die unterschiedlich grossen Flächen der Holzverkleidung aus offenen, unbe- handelten und sägerohen Fichtenplanken unterteilen die Fassade in verschiedene Bereiche entsprechend den Funktionen im Inneren. Das grosse, alle Bereiche des Werkhofes überspannende Dach gibt dem Bau seinen ganz eigenen und vertrauten Charakter.

Das Holz der Decken im Innenbereich gibt den Räumen Wärme und in Kombination mit dem Betonfussboden im Erdgeschoss und dem rohen Holzparkett im Obergeschoss ihre ganz eigene Atmosphäre. Die grosszügige Verglasung der Falttore zu den Einstellhallen und die Fensterbänder im Obergeschoss er- möglichen Transparenz und optimale natürliche Belichtung.

 

© VOSS Architects 2022