Wettbewerb Sportzentrum Witikon, Schweiz

Den Wettbewerbsbeitrag für das Sportzentrum Witikon konnten VOSS Architects im Winter 2022 in Zusammen- arbeit mit Anna Jach, Zürich, sowie den Planern ZPF Structure, Waldhauser Hermann, Planbar, Rapp Infra und Blau und Gelb Landschaftsarchitekten entwickeln.

Der Stadtteil Witikon befindet sich am südöstlichen Stadtrand von Zürich. Das Quartier ist immer noch durch grosse Wald- und viele Freiflächen geprägt. Des Weiteren gibt es noch viele gut erhaltene landwirtschaftliche Wirtschaftsgebäude und alte Scheunen. An diese Gebäude- typologie knüpft der Entwurf für das neue Sportzentrum an — ein Zweckgebäude inmitten der grünen Felder.

Das neue Sportzentrum ist ein klar gegliederter kompakter Bau aus einem leicht wirkenden zweigeschossigen Holzbau, der auf seinem soliden Beton- sockel steht und von einem weit aus-kragenden Dach mit Sheds überspannt wird. Dreh- und Angelpunkt im Inneren ist die Dreifachturnhalle im Herzen des Baus, markiert durch die Sheds auf dem Dach. Im Norden wird die Turnhalle von einer zweistöckigen Zuschauergalerie begleitet.

Südlich der Turnhalle liegt das «grüne Foyer», ein lichtdurchfluteter Raum mit zwei Kaskadentreppen als Erschliessungs- und Begegnungszone. Die grosszügige Verglasung verbindet Innen- und Aussen- raum und holt die Jahreszeiten in das Gebäude. Im zweiten Obergeschoss ist der Zuschauerbereich mit der dem Foyer zugeordneten Tribüne vorgesehen.

Im Erdgeschoss befinden sich die Eingänge zum Gebäude: der Haupt- eingang im Westen und der Eingang zum Aufenthalt im Osten. Beide Eingänge sind über einen Korridor miteinander verbunden, der an das «grüne Foyer» angegliedert ist. Den Kern des Erdge- schosses bilden die Garderoben, die zu Clustern gruppiert sind. Im Osten des Gebäudes befinden sich im Erdgeschoss das Restaurant mit der Gartenwirtschaft, im ersten Obergeschoss der Hort und im zweiten Obergeschoss der Gymnastik- und Kraftraum angeordnet. Im Untergeschoss sind weitere Garderoben, der Laufkorridor mit angrenzendem Kraftraum sowie der Technikbereich angeordnet.

Das Gebäude ist als Holzbau mit variabler Holzverkleidung der Fassaden auf einem erdgeschossigen Sichtbetonsockel konzi- piert und in seiner Gestalt von den lokalen Landwirtschaftsbauten inspiriert. Die Ma- terialien Holz und Beton werden dabei entsprechend ihren Eigenschaften einge- setzt und prägen das Erscheinungsbild des Sportzentrums wesentlich. Die unter- schiedlich grossen Flächen mit hinter- lüfteter Holzverkleidung aus offenen, unbehandelten und sägerohen Fichten- planken und Lamellen gliedern die Fassade horizontal und vertikal entsprechend den Funktionen im Inneren, geben dem Neubau Proportion und betonen die Horizontalität. Das grosse Dach unter- stützt mit den sichtbaren Sparren die Proportionalität des Gebäudes und gibt Relation zum menschlichen Massstab.

Der Neubau soll Minergie-P-Eco An- forderungen entsprechen. Die Gebäude- hülle und das Haustechnikkonzept sind auf diese Vorgaben ausgerichtet. Sowohl Deckenaufbauten als auch Aussenwände nutzen in den oberen Geschossen zu einem grossen Umfang erneuerbare Materialien, bei deren Auswahl darauf geachtet wurde, dass diese einerseits langlebig und andererseits aus möglichst geschlossenen Stoffkreisläufen stammen. Eine Verbindung von Primär- und Sekun- därstrukturen wird konsequent vermieden. Der Einsatz von ökologisch verträglichen und wirtschaftlich tragbaren Baustoffen, sowie die Installation von PV-Paneelen auf dem Dach zur Eigenstromproduktion, sind vorgesehen.

 

© VOSS Architects 2022