Machbarkeitsstudie

Turnhalle Niederholz, Riehen, Schweiz

1995 wurde von der Einwohnergemeinde Riehen als Bauherrin zwischen der Turnhalle des Hebelschulhauses und dem Niederholzschulhaus durch Steinegger + Hartmann Architekten, Binningen, eine Dreifachturnhalle und Nebenräume erbaut. Die Turnhalle wurde für die reine sportliche Nutzung vorgesehen. Das Gebäude besteht im Untergeschoss aus der unterteilbaren Dreifachhalle mit 27 x 45 m Spielfläche und 8 m lichter Höhe, sechs Garderoben/ Duscheinheiten und zwei Lehrergarderoben, sowie im Erd- geschoss aus einem Vereins- und Lehrerarbeitsraum und die für den gesamten Betrieb über beide Etagen verteilten notwendigen Nebenräumen. Die Turnhalle wird über einen zentralen Eingang im Erdgeschoss und vier interne Treppenhäuser erschlossen. Der Hallen- raum wird tagsüber hauptsächlich durch Oberlichter gleichmässig erhellt. Auf der Südseite der Halle besteht durch langgestreckte Fenster ein Bezug zum Aussenraum.

Im unterirdischen Bereich sind alle Umfassungswände und die meisten Trenn- wände in Beton ausgeführt. Die Umfassungswände der Gang- und Treppenzonen, die Tribüne sowie die Hallenlängswände im Süden und Norden sind auch in voller Höhe in Stahlbeton errichtet. Zwischen diesen Betonscheiben der Hallenwände spannt sich eine reine Holzkonstruktion. Die Wände im Osten und Westen, das Dach und die zwischen den Betontreppenhäuser im Erdgeschoss geschobenen Räume sind als Holzbau ausgebildet. Der Innenausbau wird durch Oberflächen aus Holzplatten und Sichtbeton charakterisiert. Die Fassaden sind in Teilen als verputzte Kompakt- fassade erstellt. In anderen Bereichen ist die Fassade mit Duripanelen verkleidet. Die Türen und Fenster im Norden sind in Holz erstellt. Die Fenster zur Südfassade sind mit Metallrahmen eingefasst.

Mit der Machbarkeitsstudie konnten VOSS Architects der Gemeinde Riehen als Bauherrschaft ein aussagekräftiges Doku- ment erstellen, in dem über den heutigen Zustand der Dreifachturnhalle Niederholz sowie die etwaigen notwendigen Sanierungsarbeiten sowie Umbaumass- nahmen eine Aussage getroffen wird. Aus der Studie lassen sich Vorgehensweisen für eine Sanierung mit Bezug auf die Priorität etwaiger Ertüchtigungen, sowie die Lebensdauer der Bauteile bestimmen. Die Konformität des bestehenden Gebäudes mit Bezug auf die heute geltenden Richtlinien und Normen inklusive SIA 500, Sicherheitsmass- nahmen, Brandschutz, Gebäudehülle und deren energetische Ertüchtigung (Bauphysik), innere Akustik, Beurteilung der gesamten Haustechnik und der Erdbebensicherheit des Gebäudes, wurde geprüft und innerhalb einer Matrix mit Empfehlungen für eine Sanierung im Verhältnis zur Priorisierung der Massnahmen zusammengefasst. Des Weiteren wurde eine korrespondierende Kostenschätzung der notwendigen Sanierungsarbeiten erstellt.

Da das gemeinsame Gelände der Niederholzschule und des Hebelschul- hauses aufgrund des gestiegenen Platzbedarfes in den nächsten Jahren mit zusätzlichen Klassenzimmern weiter entwickelt werden und die ursprünglich zweizügig konzipierte Schule in Zukunft auf einen vierzügigen Jahrgang anwachsen soll, sind zusätzliche Räumlichkeiten erforderlich.

Im Zusammenhang mit der Machbarkeits- studie für die Sanierung haben wir Möglichkeiten für eine Aufstockung der Dreifachturnhalle, sowie Optionen für eine Erweiterung der Halle, bzw. Positionierung einer zusätzlichen Turnhalle im Süden, evaluiert.

Die Machbarkeitsstudie wurde in Zusam- menarbeit mit ZPF Ingenieure AG, Ehrsam Beurret Partner AG, Quantum Brandschutz GmbH, Heivi AG, DelPlan GmbH und Sanplan Ingenieure AG erarbeitet.

 

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